Kurs ab September 2023

Was, wenn es unangenehm und sozial nicht akzeptiert ist, unsere Emotionen auszuleben? Oder sie zu überwältigend und traumatisierend sind?

Dann hilft uns unser Bewusstsein, indem wir sie unterdrücken.

Die Trauer nicht zulassen. Oder die Wut herunterschlucken. Andere halten ihre Freude zurück, um nicht aufzufallen oder verletzlich zu sein. Aber was passiert mit diesen Emotionen, wenn wir sie nicht herauslassen?

Das ist eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Nämlich seitdem ich bemerkt habe, dass Yoga Emotionen in mir freisetzen kann. Teilweise ziemlich drastisch.

Unser Körper speichert Emotionen. Wobei speichern eher ein schönes Wort für vergraben ist, denn sie werden aus dem Bewusstsein geschoben.Wenn wir eine Emotion spüren, bewegen wir uns auch immer mit ihr. Ob wir die Arme hochreißen vor Freude, mit der Faust auf den Tisch schlagen vor Wut oder mit dem Stift herumspielen vor Nervosität. Unsere Körpersprache erzählt unsere Emotionen.

Was passiert also logischerweise, wenn wir unsere Emotionen unterdrücken?

Wir frieren unseren Körper ein. Unterbinden die Bewegung, um die Emotion nicht zuzulassen.

Dort wo wir diese Emotionen zwischenparken, sie speichern, dort entsteht Steifheit. Oft sind es steife Hüften, verspannte Schultern oder verkrampfte Unterkiefer, wo wir Emotionen vergraben. Unser Körper nimmt die Emotionen auf und spiegelt sie wieder.

In Verspannungen, aber auch in der Haltung. Wie bei nach vorn gezogenen Schultern oder ein zusammengekniffener Hintern. Wie sich unser Körper anfühlt und von außen aussieht, verrät, was sich emotional in uns abspielt. Diese Verhärtungen im Körper verhindern dann, dass das Prana, die Lebensenergie, frei fließen kann. So entstehen Blockaden nicht nur im physischen, sondern auch im energetischen und emotionalen Körper. Langfristig können dadurch sogar Krankheiten entstehen.

Im Ayurveda ist zum Beispiel (unterdrückte) Wut mit Nieren, Leber und Blase verbunden. Dort können sich – nach längerer Zeit – Probleme zeigen.Unterdrückte Emotionen werden zu unserem Schatten-Anteil.

Wenn wir Emotionen nicht herauslassen, schieben wir sie nach unten, in unser Unterbewusstsein. Aus den Augen aus dem Sinn. Aber ist das Problem damit gelöst? Leider nein.

Denn dort werden die unterdrückten Emotionen zu unserem Schatten-Anteil. Sie beeinflussen unser Verhalten, ohne dass es uns bewusst ist. Meistens negativ. Dieser Schatten sorgt zum Beispiel dafür, dass wir zwar denken, dass wir nie wütend werden – aber andere mit einer verweigernden Dickköpfigkeit in den Wahnsinn treiben. Wenn dieser Schatten-Anteil nicht aufgelöst wird, projizieren wir ihn auf andere. Das kann sich auf zwei Arten zeigen:

Wir verurteilen andere dafür, wenn sie unsere Schatten-Seite ausleben

Was kannst du an anderen Leuten überhaupt nicht ab? Was triggert dich so richtig? Wenn jemand schnell wütend wird und andere anschnauzt? Wenn jemand kontrollierend und manipulierend ist? Dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass du genau diese Eigenschaft in dir selbst nicht zulassen willst und unterdrückst. Doch diese automatische Verurteilung trübt unser Urteilsvermögen und hindert uns weiter daran, uns mit diesen Teilen in uns auseinanderzusetzen.

Wir ziehen Menschen und Situationen an, die unseren Schatten mitbringen

Da alles nach Balance strebt, kann es auch sein, dass man Menschen und Situationen anzieht, die genau das ins Leben bringen, was man so sehr versucht, auszuschließen. Das kann ein tyrannischer Chef sein, wenn wir unsere Wut unterdrücken. Oder ein Nachbar, der ständig laut und rücksichtslos ist. Irgendwie findet das Leben einen Weg, dir aufzuzeigen, was du noch nicht verarbeitet hast. Wie können wir diese Emotionen wieder loslassen? Je größer der emotionale Haufen wird, den wir unter unseren inneren Teppich kehren, desto lauter versucht er sich Gehör zu verschaffen. Noch mehr unterdrücken hilft daher nicht weiter, sondern nur das Loslassen der Emotionen. Ja, aber wie geht das? Da kommen wir wieder zurück auf den Grundgedanken: Emotionen und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden. So können wir auch Emotionen freilassen, indem wir unseren Körper bewegen.

Yoga gibt uns den Raum und die Übungen, um solche Emotionen durch Bewegung aufzuspüren und herauszulassen. Kundalini Yoga ist hierfür prädestiniert.

Ich freue mich darauf, in dieses Thema tiefer einzusteigen. Wir werden uns in den 7 Wochen mit der Ärger, Wut, Angst, Depression, Neid und natürlich dem Glück intensiv beschäftigen.

Du erhältst Infos zu Hintergrund der Emotionen und wir praktizieren ausgewählte Kriyas und Meditationen zu den einzelnen Emotionen.

Hier findest du Infos zum Haus erLebenskunst